Die Initiatoren des 2. Bürgerbegehrens 2017

Nachdem sich die Laboerinnen und Laboer im ersten Bürgerentscheid deutlich für die MWSH in Laboe ausgesprochen und damit der Gemeindevertretung einen klaren Auftrag erteilt haben, geschah innerhalb von 2 1/2 Jahren nichts, um das Bürgervotum umzusetzen. Das wollten viele Bürgerinnen und Bürger so nicht hinnehmen. Stellvertretend für die vielen Aktiven der Bürgerinitiative PRO Schwimmhalle Laboe stießen nun Klaus Röttgering und Uli Arp ein zweites Bürgerbegehren an, das am 05.07.2017 von der Kommunalaufsicht für zulässig erklärt wurde.

Was bewegt die Initiatoren des Bürgerbegehrens, einen weiteren Bürgerentscheid zum Erhalt unserer MWSH anzustoßen?

Klaus Röttgering, Dipl.-Ing.(TU),Dipl.-Wirtschafts-Ing. , verheiratet, Vater von vier erwachsenen Söhnen, pensionierter Landesbeamter

Ich habe das Bürgerbegehren mit initiiert, weil die voreilige Schließung der MWSH angesichts ihres volkswirtschaftlichen Wertes und der auch im Gutachten dokumentierten Perspektiven nicht nachvollziehbar ist. Die ganze Ostuferregion braucht die Schwimmhalle Laboe! Bis der angestrebte Zweckverband eine Nachfolgelösung auf den Weg gebracht hat, muss die Halle für alle Nutzergruppen geöffnet bleiben! Dabei ist die Gemeinde – wie auch im Gutachten angemahnt – aufgefordert, umgehend die Betriebsbedingungen (Öffnungszeiten usw.) zu optimieren. Ein tragfähiges Zukunftskonzept für die MWSH muss für jeden Entscheider zur Chefsache werden!

Ulrich Arp, 72 Jahre alt, Ur-Laboer

Ich habe den Start der Meerwasserschwimmhalle begeistert miterlebt. Die Schwimmhalle hat eine große Bedeutung für Laboe, denn ich erlebe selbst, dass Anfragen wegen Ferienwohnungen auch immer die Nachfrage nach der Schwimmhalle beinhalten. Auch alle meine Kinder haben dort schwimmen gelernt. Schwimmen können ist ein „Muß“, wenn man wie wir direkt am Meer wohnt.

Ich bin der Meinung, dass der Bürgerwille (2014 stimmten 60% für die Meerwasserschwimmhalle) umgesetzt werden muss. Die Missachtung dieses Bürgerentscheids hat mich bewogen, als Initiator für einen zweiten Bürgerentscheid mit zu wirken.

Die Initiatoren des 1. Bürgerbegehrens von 2013

Stellvertretend für die vielen Aktiven der Bürgerinitiative PRO Schwimmhalle Laboe leiteten Christian Matthes, Kirstin von Ketelhodt und Karl-Christian Fleischfresser am 3. Dezember 2013 das Bürgerbegehren mit einem offiziellen Schreiben an das Amt Probstei ein.

 

Was bewegt die Initiatoren des Bürgerbegehrens, sich für den Erhalt der Meerwasserschwimmhalle zu engagieren?

Christian Matthes (38), Vater von 3 Kindern im Alter von 9, 7 und 2 Jahren und Gymnasiallehrer für Französisch und Sport:

Aus meiner Sicht ist es für die motorische und kognitive Entwicklung unserer Kinder unabdingbar, schwimmen zu können. Es ist daneben auch eine der wichtigsten Breitensportarten, um sich gesund zu halten und dies bis ins hohe Alter. Für viele ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ist es eine der einzig möglichen sportlichen Betätigungen. Als Jugendlicher habe ich selbst die Schließung einer Schwimmhalle miterlebt. Versprochen wurde ein neues Bad an gleicher Stelle.

Nachdem die geschlossene Schwimmhalle jahrelang eine Bauruine war, wurde an ihrer Stelle ein Einkaufszentrum mit Fitnessstudio und einem kleinen Schwimmbecken gebaut. Die Folge war, dass kein Vereins- und Schulschwimmen mehr stattfand und die Kinder keine Möglichkeiten mehr zum Schwimmen lernen hatten.

Jahre später äußerten sich Gemeindevertreter in einer Nachbetrachtung: „Wir sind über den Tisch gezogen worden. Aus heutiger Sicht hätten wir der Schließung nicht mehr zugestimmt.“

Aus dieser Erfahrung heraus fühle ich mich berufen, für den Erhalt der Meerwasserschwimmhalle in Laboe zu kämpfen!

Karl-Chr. Fleischfresser (56 Jahre), gebürtiger Laboer, verheiratet mit Elke, Vater von 3 Kindern und einem Enkelkind
Beruf: Sparkassenbetriebswirt, wohnhaft in Laboe, Apfelgarten 4, Tel. 04343/7772

Ich meine, unsere Kinder und Enkelkinder sollen hier - wie in den letzten Jahrzehnten - vor Ort das Schwimmen lernen. Aber auch für die Gesundheitsvorsorge einer immer älter werdenden Gesellschaft ist eine Schwimmhalle in Laboe wichtig. Für den Turnverein Laboe ist die Schwimmsparte ein nicht mehr wegzudenkendes zusätzliches Sportangebot.

Ich verstehe nicht, wieso Vertreter der Gemeinde Laboe Millionen an Investitionen für bauliche Maßnahmen der letzten Jahre einfach so "verbrennen" wollen und sich nicht ernsthaft um Alternativen kümmern.

Deshalb habe ich das Bürgerbegehren mit initiiert und hoffe, dass viele Laboerinnen und Laboer mitmachen, wenn es darum geht, die Schwimmhalle zu erhalten.

Kirstin von Ketelhodt (41), verheiratet mit Christian-Ulrich von Ketelhodt, wohnhaft in Laboe, Mutter von 3 Kindern im Alter von 9, 6 und 5 Jahren, Grundschullehrerin und stellvertr. Schulleiterin in Schwentinental.

Ich habe das Bürgerbegehren mit initiiert, weil ich als Mutter dreier Kinder und als Lehrerin für den Erhalt der Meerwasserschwimmhalle in Laboe kämpfe.

Meine drei Kinder nutzen unsere Meerwasserschwimmhalle regelmäßig und mit großer Begeisterung. Mein ältester Sohn schwimmt in der Schwimmsparte des TVL und wurde durch das regelmäßige Training zu einem begeisterten Schwimmsportler. Auch meine beiden kleinen Kinder sollen nach dem Abschluss ihrer Schwimmkurse die Chance bekommen, ihre Schwimmfähigkeiten ausbauen zu können. Schwimmen ist gerade in einer Gemeinde wie dem Ostseebad Laboe, das direkt an einem großen öffentlichen Gewässer liegt, für alle Kinder überlebenswichtig.

Als Lehrerin möchte ich anmerken, dass Schwimmen zur Bildung gehört. Der Rahmenplan Sport für die Grundschulen in Schleswig – Holstein beinhaltet Schwimmunterricht. Unsere Gemeinde Laboe ist Schulträger einer neuen wunderschönen Grundschule. Als Schulträger trägt man Verantwortung für diese Grundschule und vor allem auch für deren Schulkinder. Aus meiner Erfahrung wird es nach einer Schließung unserer Meerwasserschwimmhalle unmöglich sein, den Schwimmunterricht aufrecht zu erhalten. Andere Schwimmhallen haben kaum freie Schwimmzeiten und zeitlich wird es nicht möglich sein, in der Unterrichtszeit Schwimmunterricht an weiter entfernten Schwimmhallen zu organisieren und durchzuführen.

Ich finde es aus diesen Gründen völlig unverständlich und verantwortungslos, warum von Seiten der Gemeinde nicht einmal der Versuch unternommen wird, diese Meerwasserschwimmhalle zu erhalten. Ich bitte alle Laboer durch ihre Unterschrift, um die Unterstützung zum Erhalt unserer Meerwasserschwimmhalle für Laboe und für die Laboer Kinder.

Und viele andere in der Bürgerinitiative ...

Für den Erhalt der Meerwasserschwimmhalle und die Durchführung des Bürgerbegehrens und des Bürgerentscheids engagieren sich ehrenamtlich viele weitere Mitglieder des Fördervereins Hallenbad Laboe e.V. und der Dorfgemeinschaft aus unterschiedlichen Berufsgruppen und unterschiedlichen Alters: Schwimmmeister, Bauingenieure, Elektroingenieure, Diplom-Kaufleute, Physiotherapeuten, Geschäftsführer, Lehrerinnen und Lehrer, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, Bankkaufleute, Bürokaufleute, Diplom-Psychologinnen und Diplom-Psychologen, Sporttrainerinnen und Sporttrainer, Rechtsanwälte, Gastronomen, Technische Zeichner, Ärzte, Künstler, Grafikerinnen und Grafiker, Geschäftsleute, Professoren, Politikerinnen und Politiker, Rentnerinnen und Rentner, Pensionäre….

Sie alle sind der Überzeugung, dass die Schwimmhalle mit Schwimmbecken und Sauna Laboe lebenswert macht, wichtig für die Schwimmausbildung der Kinder und Jugendlichen ist und im Rahmen des demografischen Wandels eine große Rolle für die Gesunderhaltung einer immer älter werdenden Gesellschaft spielt. Sie ist ein sozialer Treffpunkt und nicht zuletzt für viele Gäste eine Grund dafür, trotz unsicherer Wetterlage ihren Urlaub in Laboe zu verbringen.

Hier finden Sie den Liedtext "Die perfekte Halle" nach der Melodie des Songs "Das ist die perfekte Welle" der Gruppe Juli.